Der Pikler SpielRaum basiert auf dem Wissen, dass das freie Spiel, die selbstständige Bewegungsentwicklung, die achtsame Pflege und die respektvolle Kommunikation die Grundlage für eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung ausmacht.
Das freie Spiel ist ein wesentlicher Bestandteil des Pikler Spielraums. Hier erlebt sich das Kind als ganz, kann sich als selbstständig und selbstbestimmt erfahren und sich dadurch eigene Ziele setzen.
Selbstwirksamkeitserfahrungen („Ich kann das“) über das freie Spielen und Gestalten, die Freude am Tun und am Gelingen, schafft eine lebenslange Motivation, Dinge auszuprobieren, Mut zu Neuem zu entwickeln und konzentriert bei der Sache zu bleiben.
Das Hauptaugenmerk der Eltern während des SpielRaums liegt im Beobachten ihres Kindes.
Da zu sein und wach zu werden, wenn das Kind selbstständig den Raum erkunden möchte, ist die Aufgabe der Eltern. Dazu gehört auch, sich selbst gut wahrzunehmen, eigene Vorstellungen zu reflektieren, um das eigene Kind möglichst frei zu begleiten.
Sie als Vater und Mutter haben auch die Möglichkeit, sich zurückzunehmen und Vertrauen in die verschiedenen Fähigkeiten ihres Kindes zu setzen, die es im freien Spiel und im sozialen Miteinander entwickelt.
Es gibt altershomogene Gruppen, damit die Kinder von den Aktivitäten der größeren oder
kleineren nicht gestört werden.
Die Kinder können ab 5 Monaten am SpielRaum teilnehmen. Die Gruppengröße beschränkt sich auf 8 Kinder und deren Eltern.
Ein wichtiger Bestandteil des Pikler Spielraumes sind die begleitenden Gesprächskreise am Abend. Hier ist Zeit und Raum für die Fragen der Eltern. Gemeinsam versuchen wir eine Antwort zu finden. Jede Frage ist individuell und wertvoll für ein gutes Gelingen in der Eltern-Kind-Beziehung. Dadurch lernen sie sich als Mutter und Vater selbst besser kennen und entwickeln ein neues Gespür für die einzelnen Lebensphasen ihres Kindes.
Emmi Pikler (1902 – 1984)
Emmi Pikler vertrat die Ansicht, die Persönlichkeit eines Kindes kann sich dann am besten entfalten, wenn es sich möglichst selbstständig entwickeln darf. Aufgabe der Erwachsenen ist es, dem Kind Geborgenheit in sicheren, stabilen Beziehungen zu vermitteln und seine Umgebung so zu gestalten, dass das Kleinkind entsprechend seinem individuellen Entwicklungsstand selbstständig aktiv werden kann. Gleichzeitig legte sie großen Wert auf eine liebevolle beziehungsorientierte Pflege, die zu einem positiven Selbstbild und Freude am eigenen Körper beiträgt.